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              | Date: 2000-01-11 
 
 US-Behoerden und die Infowar-Hysterie-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
 
 q/depesche 00.1.11/1
 
 
 US-Behoerden und die Infowar-Hysterie
 
 Von Christiane Schulzki-Haddouti
 
 Während die Bundesregierung noch beratschlagt, liegen in den USA
 schon mehrere Studien zur Kriegsführung mit Mitteln der
 Informationstechnik vor. Das Problem scheint erkannt, das Geld
 fließt. Die persönlichen Freiheiten eines jeden Einzelnen könnten
 weiter eingeschränkt werden.
 
 "Binnen 48 Stunden können zehn Superhacker mit einem Budget von
 zehn Millionen Dollar die USA ruinieren", sagt Arnaud de Borchgrave.
 Borchgrave ist Autor einer Studie des "Center for Strategic and
 International Studies" (CSIS) in Washington D.C. Und er liebt diesen
 Satz.
 
 Borchgrave zitiert auch gerne den ehemaligen CIA-Direktor John
 Deutch. Der sagte im Juni 1996 vor dem US-Senat aus, es lägen
 Hinweise vor, dass Hacker gezielt von Staaten angeheuert werden.
 Ein "elektronisches Pearl Harbor" sei nicht ausgeschlossen. Kurz
 darauf richtete Bill Clinton eine Kommission zum Schutz kritischer
 Infrastrukturen ein: die PCCIP - die Presidential Commission on
 Critical Infrastructure Protection. Im Oktober 1997 wurden die
 Ergebnisse der Untersuchungen in einem 200-seitigen Bericht
 vorgestellt.
 
 Es geht um die Sicherheit, aber es geht vor allem um viel Geld. An
 der CSIS-Studie "Cybercrime, Cyberterrorism, Cyberwarfare -
 Averting An Electronic Waterloo" waren Mitarbeiter des
 Verteidigungsministeriums, des U. S. Secret Service, der US-Navy
 sowie Rüstungsfirmen wie Raytheon Systems Company beteiligt -
 das liest sich wie ein Auszug aus dem "Who's who" der US-
 Rüstungslobby.
 
 Mit Erfolg: Die CSIS-Studie aus dem Jahr 1998 sorgte neben dem
 Regierungsbericht dafür, dass sich die Investitionen für Forschung
 und Entwicklung verdoppelten. Mit 500 Millionen US-Dollar wurde
 1998 doppelt so viel Geld zur Sicherung der IT-Infrastruktur
 ausgegeben wie noch im Jahr zuvor. Über einen Zeitraum von fünf
 Jahren sollen die Ausgaben sogar auf eine Milliarde US-Dollar erhöht
 werden.
 
 Auch in Deutschland hat die Diskussion um "Information Warfare"
 und "kritische Infrastrukturen" längst begonnen - und dehnt sich wie
 Kaugummi. Der Regierungsbericht zum Thema, 1997 als große
 Anfrage vom grünen Bundestagsabgeordneten Manuel Kiper auf den
 Weg gebracht, sollte bereits 1998 vorliegen - und wird seitdem immer
 wieder verschoben.
 
 Voll Text
 http://www.spiegel.de/druckversion/0,1588,59309,00.html
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 edited by Harkank
 published on: 2000-01-11
 comments to office@quintessenz.at
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