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              | Date: 2002-02-14 
 
 Kanada verbietet  Porno-Jäger, Neuseeland automatisiert-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
 
 q/depesche 02.02.14/1
 
 Kanada verbietet Porno-Jäger, Neuseeland automatisiert
 
 Das unappetitliche Thema Kinderpornos weckt Emotionen -
 und vernebelt dadurch den Blick auf juristisch bedenkliche Vorgänge:
 
 Eine Gesetzesänderung in Kanada sieht vor, auch die 'Jagd' nach
 Kinderpornos im Netz zu verbieten. Engagierte Nicht-Beamte sind
 unerwünscht. Wenn wir auf Ihrem PC ein kinderpornografisches
 Bild entdecken, verhaften wir Sie. Uns ist egal, wer Sie sind.
 
 Dadurch wird scheinheiligen Tätern der Deckmantel der Recherche
 weggenommen. Gleichzeitig verlieren Journalisten und z.B.
 Menschenrechtsorganisationen die Möglichkeit aufzudecken - zumindest
 nicht ohne der Gefahr der Kriminalisierung. Analogien zu Themen wie
 Nazis, Bombenbau oder echte Cybercrimes sind zulässig.
 
 Ermittlung ist Amts-Sache, das p.t. Surf-Volk möge sich gefälligst
 fernhalten.
 
 Damit der starke Arm des Gesetzes nicht womöglich schwächelt, bekommt
 er Hilfe durch Automaten: In Neuseeland ist es den Behörden angeblich
 gelungen, die Chatüberwachung zu automatisieren. Analogien sind
 ebenfalls zulässig, ihre Aufzählung nahezu Platzverschwendung.
 
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 Kurier vom 14.2.2002:
 
 Kanada plant Strafe für Kinderporno-Jäger im Internet
 
 Polizei lehnt Kooperation mit Privatorganisationen ab -
 Sie behindern unsere Tätigkeit
 
 Privatorganisationen in Kanada, die es sich zur Aufgabe gemacht haben,
 Kinderpornografie im Web zu bekämpfen und die Täter auszuforschen,
 könnten nun selbst unter die Räder der Justiz geraten. Eine neue
 Gesetzesänderung sieht vor, dass nicht nur das Produzieren von
 kinderpornografischem Material, der Besitz und die Übertragung von
 Bildern via Internet strafbar ist - es drohen fünf Jahre Haft -,
 sondern auch die Suche nach solchen Infos, bzw. das Weiterleiten von
 entsprechenden Hinweisen an die Polizei. Das macht unseren Kampf
 gegen Kinderpornografie zunichte, sagt David Ellis von BytesCanada
 (http://www.bytescanada.com). Die Organisation, die Sicherheitsinformationen
 für Internet-User anbietet, hat eine so genannte Child Porn Tipline.
 
 Surfer, die zufällig auf eine Webseite mit kinderpornografischem Inhalt
 gelangen, können die Adresse der Site und ihre eMail-Adresse eintragen.
 Die Information wird dann an die Polizei weitergeleitet. Zumindest bis
 diese Woche. Die Privatinformanten werden von der Polizei nicht gerne
 gesehen. Wir fordern die Menschen ja auch nicht auf, Drogen zu kaufen,
 um uns dann den Dealer zu nennen, meint Bob Matthews, Leiter der
 Kinderpornografie-Abteilung der Polizei Ontario. Als er von BytesCanada-
 Direktorin Rebecca Warren Adressen bekam, sagte er ihr: Wenn wir auf
 Ihrem PC ein kinderpornografisches Bild entdecken, verhaften wir Sie.
 Uns ist egal, wer Sie sind.
 
 Quelle:
 http://archiv.kurier.at/archiv/display.php3?PIC=testtextarch/j2002/q1/m02/t14/s017/006_001.dcs
 
 Dazu Spiegel-online vom 13.2.2002:
 
 
 Automatisch erwischt
 
 Die Fahndung nach Pädokriminellen ist auch für die Polizei kein Spaß:
 Für die Überwachung einschlägiger Chats braucht es Geduld und starke
 Nerven. In Neuseeland ist es den Behörden angeblich gelungen, die
 Chatüberwachung zu automatisieren.
 
 "Jedesmal, wenn jemand aus Neuseeland einen einschlägigen IRC-Chat
 betritt", behauptet der neuseeländische Fahnder Jon Peacock, "ertönt
 bei uns ein Alarm". Das ersetzt zwar nicht die Beobachtung der Chaträume,
 automatisiert die Fahndung aber zu einem guten Teil. Entsprechend groß war
 die Aufmerksamkeit, die Peacock mit seinem Vortrag gestern auf einer
 Web-Sicherheitskonferenz in Auckland erregen konnte.
 
 Denn ein Problem der Fahnder ist das "Rauschen": Selbst in den krankesten
 Winkeln des Web ist das Gros der chattenden Konversation selbst in
 strafrechtlicher Hinsicht belanglos. Und geht es dann zur Sache, schützt
 die Pädokriminellen noch immer zu häufig der internationale Charakter des
 Web: Auf Anhieb ist nicht zu erkennen, wer da von wo kommt. Fahnder
 verwickeln Pädokriminelle in virtuelle Gespräche, versuchen ihnen auf
 herkömmliche Weise Fallen zu stellen oder versuchen, die Identität der
 Observierten mit Portscans und anderen Methoden zurückzuverfolgen.
 
 Vorsprung durch Technik
 
 Peacock und die neuseeländischen Fahnder sind ihren Kollegen in der Welt
 schon ein Stück voraus, bevor sie auch nur beginnen, den Pädokriminellen
 in ein "Gespräch" zu verwickeln: Sie wissen zumindest, dass "ihr Mann"
 aus Neuseeland kommt. Mit einem "einfachen Script", so Peacock, schöpfen
 die Fahnder die IP-Adresse, von der aus der Observierte ins Web geht, ab.
 Handelt es sich um einen festen Account, hat ihnen der Observierte so
 quasi seine Adresse frei Haus geliefert.
 
 Doch selbst "dynamische", das heißt zeitweilig zugewiesene IPs werden
 mittlerweile weltweit von den diese vergebenen Telekommunikationsunternehmen
 oder Service-Providern protokolliert. Selbst im Internet-by-Call-Verfahren
 sind die Telekommunikationsunternehmen so meist in der Lage, den bestimmten
 Internet-Zugriff zumindest bis zur betreffenden Telefonbuchse
 zurückzuverfolgen. In immer mehr Ländern der Welt sind sie zudem
 verpflichtet, Fahndern solche Informationen zugänglich zu machen.
 
 Das tut sie auch international, mit einer sich ständig verbessernden
 Kooperation zwischen Polizeibehörden in aller Welt gerade im Bereich der
 Pädokriminalität. So waren die meisten großen Zugriffsaktionen der letzten
 zwei Jahre international koordiniert und fanden oft zeitgleich in mehreren
 Ländern statt. Einer der größten Erfolge der Neuseeländer aus dem
 letzten Jahr etwa, berichtete Jon Peacock, bestand in der Verhaftung
 eines Pornobild-Händlers aus dem neuseeländischen Christchurch.
 Der "sang" - und einige Tage später klickten die Handschellen
 gleich 53-mal: In Manchester, England.
 
 Quelle:
 http://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,182180,00.html
 
 
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 relayed by:  bademeister@quintessenz.at
 
 
 
 
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 edited by Harkank
 published on: 2002-02-14
 comments to office@quintessenz.at
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