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              | Date: 2002-02-23 
 
 COE: Cyber Crime goes censorhip-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
 
 Das gar nicht so gute alte Cyber-Crime Abkommen feiert wieder grausliche
 Urständ mit Zusatzprotokollen gegen "Akte von Xenophobie und Rassismus".
 Die USA, sonst treibende Kraft hinter dem Abkommen, sehen die
 Meinungsfreiheit gefährdet. Ungeklärt: Wer bestimmt, wo  Xenophobie und
 Rassimus anfangen und die freie Meinungsäußerung aufhört? Vorangetrieben
 wird das Zusatzprotokoll in trauter Einigkeit von den Sozialdemokratische
 Regierungen der großen Drei [Deutschland, England, Frankreich],
 konservativen Hardcores wie Edmund Stoiber [DE] Böhmdorfer [AT] und der
 gesamten europäischen Polizei.
 
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 Florian Rötzer 21.02.2002 Kaum wurde das Cybercrime-Abkommen des
 Europarats verabschiedet, wird schon über ein Zusatzprotokoll gegen
 Rassismus und weiteres zum Überwachen und Entschlüsseln der
 Internetkommunikation von Terroristen ausgearbeitet
 
 Ein wenig offener ist man beim Europarat geworden, nachdem man jahrelang
 im Geheimen am Cybercrime-Abkommen gearbeitet hatte, das im November
 des letzten Jahres beim Treffen in Budapest verabschiedet, bislang aber noch
 von keinem der Mitgliedsländer ratifiziert wurde. Beschlossen wurde die
 Einrichtung eines Expertenkomitees, das ein Zusatzprotokoll zur
 Bekämpfung des Rassenhasses im Internet ausarbeiten soll, dessen dritte
 Version jetzt auf der Website des Europarats veröffentlicht wurde.
 Vorgesehen ist aber schon ein weiteres Zusatzprotokoll, das den Kampf
 gegen den Terrorismus im Internet erleichtern soll.
 
 [...]
 
 Zwar wollten bereits viele europäische Länder sowie die Parlamentarische
 Versammlung des Europarats und die Europäische Kommission auch die
 Verbreitung von Rassenhass im Internet mit aufnehmen. Das ist aber vor
 allem am Widerstand der USA, aber auch von anderen Ländern gescheitert,
 die darin die verfassungsrechtlich geschützte Meinungsfreiheit gefährdet
 sehen. Um die Verabschiedung des Abkommens nicht noch weiter
 hinauszuschieben, sollte die "Kriminalisierung von Akten rassistischer oder
 fremdenfeindlicher Natur, die durch Computersysteme begangen werden",
 dann in einem Zusatzprotokoll vorgenommen werden, das von einer dafür
 eingerichteten Expertengruppe mit dem etwas umständlichen Namen
 Committee of Experts on the Criminalisation of Acts of Racist or Xenophobic
 Nature committed through Computer Networks, kurz: PC-RX, ausgearbeitet
 wird.
 
 In der dritten, jetzt vorliegenden Fassung der Expertengruppe werden unter
 "rassistischem oder fremdenfeindlichem Material", das verboten werden soll,
 alle geschriebenen Inhalte, alle Bilder oder alle anderen Darstellungen von
 Gedanken und Theorien" verstanden, die "Gewalttaten, Hass oder
 Diskriminierung aufgrund der Rasse, Hautfarbe, der nationalen oder
 ethnischen Abstammung von Einzelnen oder einer Gruppe befürworten, für
 gut heißen oder dazu anstacheln". Als Straftatbestand soll
 Verfügbarmachung und die Verbreitung durch ein Computersystem oder die
 Herstellung solcher Materialien in einem Computersystem zur Verbreitung
 definiert werden, wenn dies "absichtlich und ohne Recht" geschieht. Auch die
 Androhung einer ernsten Straftat über ein Computersystem oder die
 Beteiligung an Aktivitäten, die es einer fremdenfeindlichen oder rassistischen
 Gruppe erleichtern, die festgelegten Straftaten zu begehen, soll bestraft
 werden können. Zudem wird gewünscht, auch die Ableugnung oder
 Rechtfertigung von rassistischen oder fremdenfeindlichen Verbrechen unter
 Strafe zu stellen. Ausgearbeitet werden soll das Zusatzprotokoll bis zum 30.
 April. Nach Henrik W. K. Kaspersen, dem Vorsitzenden des
 Expertengremiums, könnte es dann in der zweiten Hälfte des Jahres noch
 verabschiedet werden.
 
 [...]
 Wie Wired von Peter Csonka, dem Leiter der Abteilung für
 Wirtschaftskriminalität des Europarats erfahren hat, soll dieses zweite
 Zusatzprotokoll das Vorgehen behandeln, "wie die Kommunikation zwischen
 Terroristen erkannt, herausgefiltert und verfolgt" werden soll. Recht viel mehr
 ist darüber allerdings nicht zu erfahren, sondern soll wohl erst einmal unter
 Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden.
 
 
 http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/11893/1.html
 
 
 
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 edited by Harkank
 published on: 2002-02-23
 comments to office@quintessenz.at
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